Liebe und Selbstliebe

Erkenntnisse in den Aufstellungen

Nun habe ich in den letzten Monaten doch viele Aufstellungen geleitet und mit jeder Aufstellung neues gelernt und altes Wissen wiedererlangt und tiefer verstanden.

Günter und ich haben viele Gespräche darüber geführt, warum unsere Gesellschaft so ist wie sie ist und woran sie krankt. Und wir waren uns beide einig: Die Krankheit der Menschheit lautet: Extremer Mangel an Selbstliebe.

Dies hat mir die Aufstellungsarbeit in eindrucksvoller Weise bestätigt. Sicher, jeder Mensch ist anders und keine Aufstellung ist wie die andere. Doch kann ich dieses Thema über Generationen zurück verfolgen: Kinder, denen keine Liebe gezeigt wurde, Kinder, die vernachlässigt, misshandelt oder schlicht ignoriert wurden, hatten und haben keine Chance, dieses existenzielle Gefühl zu lernen und an ihre eigenen Kinder weiter zu geben.

Kompensation

Je nach Persönlichkeit gehen die Menschen unterschiedlich mit diesem tiefgreifenden Defizit um.
Die einen, in der Regel die Frauen, suchen lebenslang im Aussen nach dieser Liebe und verbiegen sich dabei bis zur Unkenntlichkeit, um nur ein bisschen Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Sie opfern sich auf, für ihre Kinder und ihre Umgebung und verlieren sich dabei selbst. Nun könnte man glauben, ihre Kinder würden wenigstens durch die aufopfernde Mutterliebe stabile Persönlichkeiten werden. Doch leider ist dies oft nicht der Fall. Denn meist übernehmen diese Kinder von der Mutter den Glaubenssatz, nur wenn ich mich aufopfere, werde ich geliebt.

Andere wiederum, meist Männer, bauen sich ein künstliches Ego auf und sind oft nicht in der Lage, Gefühle zu zu lassen. Daher sind es dann meist die Väter, die durch Missachtung, da sie selbst nie gelernt haben, zu lieben und Liebe zu geben, den Kindern weiter die Chance nehmen, Selbstwert aufzubauen.

Natürlich gibt es zwischen diesen beiden Extremen eine grosse Bandbreite an Ausprägungen. Aber das Grundprinzip ist immer dasselbe.

Kommt dann auch noch eine tiefe Verletzung der Weiblichkeit bei den Frauen oder aber der Männlichkeit bei den Männern dazu, kehrt sich die Grundvorgehensweise übrigens oft um. Dann sind die Männer diejenigen, die, sich aufopfernd, nach Anerkennung suchen, die Frauen dagegen zeigen unnachgiebige Härte und Egoismus.

Ganz gleich, wie schrecklich oder banal die Geschehnisse in den Familien und Ahnenreihen waren, die Unfähigkeit der Menschen, aufgrund der Erfahrungen aus ihrer Kindheit und daraus folgend aus ihrem Leben, Liebe zu zeigen und zu geben setzt sich durch die Generationen fort. Es ist immer derselbe Kreislauf:

Mangel an Liebe erzeugt Mangel an Selbstliebe, Mangel an Selbstliebe erzeugt Unfähigkeit, Liebe und/oder Selbstliebe weiterzugeben, wodurch wiederum Mangel an Selbstliebe entsteht… und so schliesst sich ein Teufelskreis.

Manch einer wird mir jetzt Einseitigkeit oder Befangenheit vorwerfen. Und ich bin auch die erste, die sagt, ich stelle hier nur MEINE Sichtweise dar. Niemand muss sie übernehmen. Aber vielleicht ist sie es wert, überprüft zu werden.

Fazit…

Seht Euch unsere Gesellschaft an. Überall geht es um Profit, Wachstum, Macht und Gier. Welche Emotion steht hinter diesen Energien? Wenn man ganz genau hin sieht, hinter die Kulissen der „Reichen“ und „Mächtigen“, denen wir so leichtfertig die Führung überlassen, sind sie von einer einzigen übermächtigen Emotion getrieben: ANGST. Sie wollen und brauchen immer mehr, mehr Macht, mehr Reichtum, mehr Einfluss. Denn was wären sie, würden sie es eines Tages verlieren? Da sie nicht von echter Selbstliebe getragen sind, würde ihre Maske zerbröseln und dahinter bliebe nichts als der Mensch, der sich nach der Liebe sehnt, die er nie erfahren hat….

Sicherlich lässt sich diese Theorie nicht auf alle Reichen und Mächtigen anwenden. Aber ich wette – auf die meisten. Und nicht nur auf die Reichen, sondern, und hier wohl noch viel mehr, auf die machtgierigen, auf die Fanatiker, auf all jene, die meinen, sich über andere Menschen oder gar ganze Volksgruppen und Religionen erheben zu müssen. Die ihre Religion, ihren Lebensstil als den einzig wahren, „gottgefälligen“ propagieren und deswegen rücksichtslos andere, in ihren Augen „unwerte“ Wesen morden…

Das sind die schlimmsten Auswüchse einer Gesellschaft, die an mangelnder Selbstliebe krankt.

Licht am Ende des Tunnels

Aber gerade jetzt leben wir in einer Zeit, in der viele Menschen aufwachen und das erkennen. Die an sich arbeiten und damit sich und anderen helfen, die Liebe wieder fliessen zu lassen. Und auch wenn es vielleicht platt und super esoterisch klingt, das einzige Heilmittel, mit dem die menschliche Gesellschaft gesund werden kann ist – richtig, LIEBE.

Und so bringt jeder Mensch, der zu seiner Selbstliebe zurückfindet, die Erde dem, was sie am dringendsten braucht, ein kleines Stück näher: Dem Frieden. Denn ein Mensch, der sich selbst liebt und achtet, wird auch jeden anderen lieben und achten und in seinem Sein, so wie er eben ist, respektieren. Denn er wird jedem Lebewesen denselben Respekt zollen, wie sich selbst.

Klingt das alles zu einfach? Aber sind das nicht meistens die grossen Wahrheiten? Ganz einfach….

Ich wüsste gern Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema. Schreibt mir, ich bin gespannt auf Eure Kritik und Inspiration.

Die Liebe
(1.Korinther 13 )

Ohne Liebe bin ich nichts.
Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt,
ja mit Engelszungen reden könnte,
aber ich hätte keine Liebe,
so wären alle meine Worte hohl und leer,
ohne jeden Klang,
wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.
Könnte ich aus göttlicher Eingebung reden,
wüsste alle Geheimnisse Gottes,
könnte seine Gedanken erkennen
und hätte einen Glauben, der Berge versetzt,
aber mir würde die Liebe fehlen,
so wäre das alles nichts.
Selbst wenn ich all meinen Besitz
an die Armen verschenken
und für meinen Glauben das Leben opfern würde,
hätte aber keine Liebe,
dann wäre alles umsonst.

… und noch ein bisschen Werbung in eigener Sache

Familienaufstellung in Kassel

Ein bisschen stolz und aufgeregt bin ich schon, mein erstes Seminar ausserbald meiner bayerischen Heimat, in Kassel zu halten. Termin ist der 01./02. November, 3 Plätze sind noch frei. Alle Infos hierzu findet ihr unter „aktuelles“.

Familienaufstellung in Freiburg

Und damit es nicht langweilig wird, stelle ich am 22./23.November in Freiburg auf. Alle Informationen hierzu werden ebenfalls demnächst unter „aktuelles“ zu finden sein.

Familienaufstellung in Bad Aibling

Aber keine Sorge, ich bleibe meinem schönen Bayern, vor allem meiner geliebten Heimat Bad Aibling treu. Die monatlichen Aufstellungen im energievollen, harmonischen Birkenatelier meiner Freundin Beate sind mittlerweile eine feste Einrichtung geworden und auch meist schon Wochen zuvor ausgebucht. Die nächste Aufstellung findet am Sonntag, 09.11. statt. Demnächst werde ich auch diese Termine auf die Homepage stellen.

 

Danke fürs Lesen, Aufnehmen, drüber nachdenken an Euch alle!

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